EMail ist ein wirklich beeindruckendes Phänomen. Es war eines der ersten Werkzeuge im Internet. Heute schreibt man es meist wie das alte Emaille, oder, wenn man sich von Microsoft Word leiten lässt, als E-Mail.
Die technische Spezifikation zu unserer heute verwandten EMail schrieb 1982 David H. Crocker. Diese ursprüngliche Form wurde 2001 und dann noch einmal 2008 überarbeitet.
EMail ist vielleicht deshalb so beliebt, weil es asynchron funktioniert, d.h. der Empfänger muss zum Zeitpunkt des Sendens nicht anwesend sein. Jüngere Nutzer, die vernetzte Kommunikation über Systeme wie WhatsApp kennengelernt haben, haben allerdings oft eine andere Erwartungshaltung.
EMail bildet vielfach die Brücke zwischen Systemen im Web und ihren Nutzern. Dabei erfüllt die EMail-Adresse die Rolle einer eindeutigen Kennung für den Nutzer. Bei der Neuanmeldung wird man daher in vielen Systemen aufgefordert, über den Klick auf einen Link seine EMail-Adresse zu verifizieren. Es ist allerdings auch so, dass für viele Nutzer die EMail-Adresse als primäre Kennung durch die Telefonnummer ihres Handy-Anschlusses abgelöst wurde. Dementsprechend bieten viele Systeme inzwischen auch eine Identifizierung über die Handy-Nummer und Code-Eingabe aus einer SMS an.
Trotzdem, im gewerblichen Umfeld ist die EMail immer noch Angelpunkt der Arbeitsorganisation. Das mag daher rühren, dass über fast zwei Jahrzehnte Betriebswirte zumindest in Deutschland als nahezu einziges Werkzeug am Computer mit Microsoft-Office-Produkten in Berührung kamen. Powerpoint-Dateien als Anhang an in Outlook verfasste Mails gilt in diesen Kreisen weiter als legitimes Mittel der Wissensverbreitung.
Es ist ja nicht so, dass es nicht seit mindestens der Jahrtausendwende immer wieder Versuche gab, asynchrone Kommunikation in einen Dialog zu verwandeln und von EMail zu entkoppeln. Werkzeuge wie Basecamp, Slack oder Discourse sind in deutschen Intranets bislang weiter Exoten. Allenfalls die Combo Jira/Confluence der Firma Atlassian ist in progressiven Unternehmen einigermassen verbreitet. Richtige Unterhaltungen wie in EMail führt man damit allerdings nicht. Zur Organisation selbstorganisierter Unternehmen taugt das ebenfalls nicht. Jaja, die benutzen sowieso Post-Its an Wänden.
Was wäre aber, wenn man EMail nicht ersetzen, sondern nur um Funktionen für Aufgabenverwaltung ergänzen würde? Und zwar gerne visuell in Form eines Task Boards wie bei Trello. Dieser Aufgabe hat sich das Startup Flow-E gewidmet. Der Bezug zum Film mit dem sympathischen Roboter ("Der letzte räumt die Erde auf!") ist vermutlich gewollt.
Ich probiere Flow-E seit ein paar Tagen auf meinem G-Mail Account aus und bin begeistert. Die Integration ist toll gelungen und hilft mir wirklich, Aufgaben als solche zu markieren und durch einen visuellen Workflow bis zur "done"-Spalte zu schieben.
Leider funktioniert Flow-E nicht auf dem Exchange-basierten Mail-Konto bei der Arbeit. Das wäre der Hammer für neuen Spass und Produktivität bei der Arbeit.